Boot kaufen in der Schweiz. Darauf sollten Sie achten.

  • Vor dem Kauf: Haben Sie einen Bootsführerschein? Einen Liegeplatz? Eine Bootsversicherung?
  • Vor dem Auslaufen: Kennen Sie allgemeine und spezielle Regeln auf dem Wasser?
  • Nach der Saison: Ist Ihr Boot sauber, trocken und winterfest?
Mit 16 Knoten über den Bodensee flitzen. Die Abendbrise auf dem Lac Léman mitnehmen. Oder gemütlich über den Lago Maggiore schippern. Im eigenen Boot ist das doppelt so schön. Doch vor dem Kauf und für den Unterhalt gibt es einiges zu beachten. Wir haben die wichtigsten Tipps und Tricks für Sie zusammengestellt.

Wenn Ihr Traumschiff eine Motorleistung von 6 kW (8 PS) oder mehr mitbringt, brauchen Sie in der Schweiz einen Schiffsführerschein der Kategorie A. Für einen Törn auf dem Bodensee brauchen Sie den schon ab einer Leistung von 4.4 KW (6 PS).

Bei Segelbooten ist die Segelfläche entscheidend. Ab 15 m2 ist ein Führerschein der Kategorie D obligatorisch. Hat Ihr Segelboot noch einen Motor mit mehr als 6 kW (8 PS), müssen Sie zusätzlich noch einen Führerschein der Kategorie A besitzen. Auf dem Bodensee braucht es ab einer Segelfläche von 12 m2 bereits einen Führerschein der Kategorie D und bei einer Motorenleistung ab 4.4 kW (6 PS) zusätzlich noch einen Führerschein der Kategorie A.

Auf dem See ist es wie in der Stadt: Parkplätze sind rar. Deshalb sollten Sie sich schon vor dem Kauf um einen Bootsliegeplatz bemühen. Die sind an Schweizer Seen leider sehr knapp – und die Wartelisten entsprechend lang. Haben Sie zuhause Platz? Dann brauchen Sie einen Transport-Anhänger – und eine Anhängerversicherung dafür. Spätestens nach der Saison sollten Sie Ihr Boot aber aus dem Wasser holen, reinigen und winterfest machen, um im Frühling keine bösen Überraschungen durch Frost und Feuchtigkeitsschäden zu erleben. Am besten überwintert Ihr Boot in einer Halle – aber auch hier sind die Plätze knapp, ganz besonders für grössere Boote. Kümmern Sie sich also rechtzeitig darum.

Kein Privatkauf ohne gründliche Prüfung. Am besten nehmen Sie einen Experten mit oder ziehen gleich eine Werft zu Rate. Denn die kennen den realen Wert eines Bootes und erkennen, ob Unterhaltsmängel vorhanden sind. Und sie bringen nicht nur jede Menge Fachwissen mit, sondern auch viele Zusatzleistungen wie die Vermittlung von Boots- und Winterlageplätzen. 

Denken Sie auch an die Unterhaltskosten eines Bootes: 10 % des Neupreises sollten Sie pro Jahr in Ihr Bootsbudget einkalkulieren.

Ihr Traumschiff ist da – und auch die Frage: Ist eine Bootsversicherung Pflicht? Tatsächlich brauchen Sie für alle Boote mit einem Verbrennungsmotor, einem Elektromotor mit mehr als 500 Watt Leistung oder einer Segelfläche grösser als 15 m2 eine Bootshaftpflichtversicherung. Eine Bootskaskoversicherung ist zwar nicht obligatorisch, aber auf jeden Fall sinnvoll – wir empfehlen Ihnen unsere All-Risk-Deckung. 

Denn: Wenn Ihnen ein Schaden durch ein anderes Boot entsteht, haftet der Verursacher dafür. Aber nur, wenn ihm auch ein Verschulden nachgewiesen werden kann. Leider ist das oft nicht möglich und dann ist es gut, wenn Ihre All-Risk-Deckung den Schaden übernimmt.

Ihr Boot hat keinen Motor und eine Segelfläche von weniger als 15 m2? Dann brauchen Sie nicht zwingend eine Versicherung. Allerdings müssen Sie dann für verursachte Personen- und Sachschäden auch selbst aufkommen. Gehen Sie deshalb nicht ohne Privathaftpflichtversicherung an Bord. Unsere übernimmt zum Beispiel Schäden an Dritten, wenn Sie einen Schwimmer verletzen oder ein anderes Boot beschädigen.
Bevor Sie die Leinen losmachen, müssen Sie Ihr Boot erst einlösen. Das geht beim Schifffahrtsamt und gilt für alle Wasserfahrzeuge ab einer Länge von 2.5 Metern.

Folgende Wasserfahrzeuge müssen Sie nicht einlösen: 

  • Kleine Boote ohne Motor mit einer Länger von weniger als 2.5 Metern
  • Paddelboote 
  • Segelbretter
  • Rennruderboote
  • Verhalten Sie sich immer umsichtig auf dem Wasser 
  • Behalten Sie das Wetter stets im Auge: Es kann sich schlagartig ändern und Sie in brenzlige Situationen bringen
  • Vermeiden Sie unnötigen Wellenschlag 
  • Behindern Sie nie andere sportliche Aktivitäten auf dem Wasser (Segelregatta, Wasserski, Wakeboard, Wakesurfen etc.)
Andere Gewässer, andere Sitten. Beachten Sie bitte die zusätzlichen Regelungen – besonders in grenznahen Gewässern wie im Bodensee oder auf dem Rhein. Auf dem Hochrhein brauchen Sie zum Beispiel eine zusätzliche Führerprüfung für Boote mit mehr als 4.4 kW.

Auf Schweizer Gewässern manövrieren unterschiedlichste Wasserfahrzeuge auf engem Raum. Der Vortritt auf dem Wasser hängt unter anderem von der Art des Wasserfahrzeugs ab. Grundsätzlich gilt: Agile Wasserfahrzeuge müssen schwerfälligen ausweichen.

Die Vortrittsberechtigung ist:

  1. Kursschiffe
  2. Vorrangschiffe (grüner Ball am Tag / grünes Rundumlicht in der Nacht)
  3. Güterschiffe
  4. Berufsfischer (gelber Ball, weisser Ball am Bodensee)
  5. Segelschiffe
  6. Ruderboote
  7. Schiffe mit Maschinenantrieb
  8. Surfbretter
Das Ufer ist tabu. Die innere Uferzone geht bis 150 m ab dem Ufer. Sie ist für Wasserfahrzeuge ohne Einlösungspflicht vorgesehen – Motorboote dürfen Sie nur zum An- und Ablegen befahren. Erst in der äusseren Uferzone (150 bis 300 m) sind Parallelfahrten zum Ufer mit 10 km/h gestattet. Weiter draussen gehört der See Ihnen.
Wer sein Boot gut pflegt, hat länger Freude daran. Dazu gehört auch die richtige Einwinterung. Damit Ihr Wasserfahrzeug die kalten Monate unbeschadet übersteht, haben wir hier die wichtigsten Tipps für Sie zusammengestellt:
Boot einwintern

Bevor es ans Einwintern geht, nehmen Sie Ihr Boot noch einmal genau unter die Lupe. Überprüfen Sie den Rumpf, die Elektrik und vergessen Sie nicht die Polster und das Deck. Eventuelle Schäden sollten vor der Lagerung behoben werden, um böse Überraschungen im Frühling zu vermeiden.

Anschliessend geht es an die Reinigung: Befreien Sie die Schale und das Deck von Schmutz und Kalk. Liegt Ihr Boot am Meer, waschen Sie unbedingt das Salz herunter, um Schäden durch Rost im Winterlager zu verhindern. Verwenden Sie geeignete Reinigungsmittel für den Marinesektor, um das bestmögliche Ergebnis an Ihrem Boot zu erhalten. Den Innenraum reinigen Sie ebenfalls am besten mit Pflegemitteln für den Marinesektor. Achten Sie darauf, dass die Polster nach der Reinigung hochgestellt werden, um eine gute Luftzirkulation zu gewähren, um so der Schimmelbildung vorzubeugen.

Regelmässige Reinigungen und Wartungen sind wichtig für den sorgenfreien Genuss auf dem See. Allerdings gelten hier strenge Umweltschutzbestimmungen: Reinigungen mit Reinigungsmitteln sind nur auf befestigten Plätzen mit Anschluss an die Kanalisation erlaubt. Ölwechsel, grössere Reparaturen, Bootsanstriche und Abschleifen sind dagegen nur in Werften oder entsprechend ausgestatteten Werkstätten möglich. Reinigungen mit Seewasser (ohne Hochdruck), Polieren und kleine trockene, mechanische Arbeiten sind überall erlaubt. Und immer mal wieder notwendig.

Wasser ist schlecht im Winter. Wichtig ist darum, dass vor dem Winterschlaf jegliches Restwasser auf und im Boot entfernt wird, um Frostschäden oder Schimmelbildung zu vermeiden. Denken Sie an sämtliche Wasserleitungen und die Toilette. Nicht selten bleibt auch Kühlwasser im Motor. Das gefriert im Winter und verursacht einen kapitalen Motorschaden. Das können Sie leicht vermeiden – entweder mit einem passenden Frostschutzmittel oder indem Sie sämtliches Wasser ablassen.

Anschliessend sollten Sie die Elektronik kontrollieren. Dazu gehören Kontakte, Schalter, Sicherungen und Kabel. Denken Sie auch an die Batterie; Bootsbatterien mögen keine Kälte. Am besten laden Sie die Batterie noch einmal ganz auf und entfernen sie anschliessend. Lagern Sie die Batterie über den Winter an einem trockenen, kühlen Ort. Und vergessen Sie nicht, sie regelmässig aufzuladen, um eine optimale Leistung zu gewährleisten. Ganz einfach geht das mit einem Erhaltungsladegerät. Ausserdem empfiehlt es sich, kleinere Akkus aus Geräten zu entfernen und im Sommer wieder einzubauen.

Optimal überwintert ein Boot gut geschützt vor Feuchtigkeit, Frost, Wind und Wetter – am besten in einer Halle. Wenn Sie keinen Hallenplatz haben, können Sie Ihr Boot auch im Freien überwintern. Eine hochwertige Plane ist hier der wichtigste Schutz. Achten Sie darauf, dass kein Wasser eindringen kann und unter der Plane genügend Luft zirkuliert, um Kondensation und Schimmelbildung zu verhindern. Und natürlich, dass sie nicht reisst. Ihre im Sommer verwendete Persenning eignet sich nicht dafür – das Geld für eine gute, schwere Plane ist gut investiert.

Jedes Boot ist anders. Und für jedes gibt es Unterschiedliches zu beachten. Doch ein paar Dinge sind immer gleich: Vor dem Kauf sollten Sie die wichtigsten Fragen nach Führerschein und Liegeplatz klären.

Die Regeln auf dem Wasser sollten Sie immer parat haben, genau wie eine passende Bootsversicherung. Und nach der Bootssaison sollten Sie Ihr Boot gründlich reinigen und gut geschützt einwintern. Dann können Sie noch lange die Freuden eines Skippers geniessen.

Luca, Segmentmanager Nichtleben Privat, Allianz Suisse
Luca
Segmentmanager Nichtleben Privat
Luca hat einen Abschluss in Betriebsökonomie und über 9 Jahre Erfahrung in der Versicherungsbranche. Er kennt sich hervorragend mit Sachversicherungen aus. In seiner Freizeit steht Luca, sooft es geht, auf dem Tennisplatz oder ist beim Freeriden in den Bergen.
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